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Stampemeeting in Antwerpen

Belgien gilt nicht unbedingt als weltgrößte Luftfahrtnation. Aber mit dem Anfang der dreißiger Jahre in Antwerpen konstruierten Stampe SV.4 Doppeldecker gelang es, zumindest einen "Fußabdruck" in den Annalen der Luftfahrtgeschichte zu hinterlassen. Grund genug, um jedes Jahr Ende Mai am Geburtsort eine Party zu Ehren der Stampe zu feiern.

Stefan Schmoll war für www.airventure.de Ende Mai vor Ort und berichtet von der kleinen und feinen Veranstaltung.

Das Stampemuseum am Flughafen Antwerpen beherbergt neben zahlreichen SV.4 auch eine stattliche Sammlung von Replikas aus dem I.Weltkrieg. Ein Besuch lohnt sich also auch abseits des jährlichen Meetings. Infos zum Museum finden Sie unter www.stampe.be
Die Fokker D.VII wurde Mitte der achtziger Jahre für den Film "Der Blaue Max" gebaut. Heute trägt er die Farben der O-BOBE ? einer der von Jean Stampe in seiner Flugschule eingesetzten Maschine.
Zwischen 1960 und 2005 wurde die Fouga Magister MT-13 bei der belgischen Luftwaffe zur Schulung eingesetzt. Die Maschine flog während ihrer Einsatzzeit auch bei der "Rote Teufel" Kunstflugstaffel und hat die Flügelunterseiten in den belgischen Nationalfarben lackiert.
Auf die Gegend von Antwerpen fielen ab Sommer 1944 zahlreiche der in Deutschland abgeschossenen und für Großbritannien "bestimmten" V-1 Flugbomben. Im Stampemuseum wird die Geschichte der "Vergeltungswaffe" und deren Bekämpfung in der Gegend erzählt. Das Museum verfügt im Depot übrigens noch über ein 2. Exemplar dieser frühen "Cruise Missile".

Klar, dass auch im Museum zahlreiche Stampe ausgestellt sind. Hier handelt es sich um eine der beiden umgebauten Exemplare des Kunstflugteams "Les Manchots" (die Pinguine). 1993 wurde V-18 von den Antwerpener Enthusiasten in England entdeckt und wieder in der ursprünglichen Konfiguration restauriert. Wegen der historischen Bedeutung wird die Maschine allerdings nur statisch ausgestellt und nicht mehr aktiv betrieben.

Kommen wir zu den zahlreichen fliegenden Exemplaren unterschiedlicher Versionen: Die SV.4B OO-SVB (ex V-29) fliegt im silbernen Finish der belgischen Stampe aus den fünfziger Jahren.
Die OO-PAM hat anstatt des normalerweise eingebauten Gipsy Majors einen Blackburn Cirrus gleicher Leistung eingebaut. Die "V-48" ist die einzige Stampe, die noch mit dieser Triebwerksalternative betrieben wird.
Die Stampe OO-SVG (V-21) wurde kürzlich vom ebenfalls in Antwerpen ansässigen Restaurationsbetrieb http://www.rar.be/ von Grund auf renoviert und anlässlich des Treffens erstmals einem breiten Publikum präsentiert.
Die OO-KAT ist der Prototyp der SV.4E. So werden die mit einem 180 PS leistenden Lycoming Boxermotor ausgerüsteten Maschinen bezeichnet. Das Licht der Welt erblickte die Maschine in Frankreich als F-BCQZ, wo sie ihre ersten Jahre bei verschiedenen Fliegerclubs verbracht hat.
Ein schöner Anblick, die orangelackierten SV.4B der belgischen Luftwaffe. Der Pinguin ist übrigens das Erkennungsmerkmal der belgischen Flugzeugführerschule gewesen.
In Antwerpen treffen sich seit einigen Jahren auch die Eigner der Ercoupe. Leider fanden am Samstag lediglich vier Exemplare den Weg nach Antwerpen. Einer reiste aber sogar aus Schweden an!
Die amerikanische ERCO Ercoupe ist in Europa nicht allzu sehr verbreitet. Zwischen 1940 und 1969 wurden in verschiedensten Versionen insgesamt 5685 Exemplare gebaut.
Der Brite Peter Cunniff ist mit seiner Bücker 131 oft auf Flugtagen und Oldtimertreffen in ganz Europa zu sehen. Auch beim Stampemeeting macht seine Jungmann eine gute Figur.
Der Niederländer Rene van Hemert betreibt eine der wenigen in Europa fliegenden Beech 17 Staggerwing. Von diesem eleganten Businessliner aus den dreißiger Jahren wurden von der amerikanischen Armee im II.Weltkrieg 270 Exemplare für Verbindungsaufgaben und als VIP Transporter eingesetzt.
Die französische Max-Holste Broussard ist ein echtes Arbeitspferd aus den fünfziger Jahren. Der Hauptnutzer waren die französischen Streitkräfte, aber auch zahlreiche Länder in Afrika, Asien und Südamerika nutzen jeweils einige Exemplare dieses stabil gebauten Buschflugzeuges.
Auch die ausgestelle Ryan PT-22 durchlief die Hände von Raymond´s Aircraft Restoration. Vor einigen Jahren war die Maschine ein echter Exot in Europa, aber mittlerweile Liebhaber in Europa den amerikanischen Basistrainer zu schätzen gelernt.
Die Aerosport Woody Pusher war ein Selbstbauflugzeug nach Plänen aus den sechziger Jahren. Die hier gezeigte G-BSFV wurde 1982 gebaut und steht derzeit für 17.000,- Euro zum Verkauf.
Noch luftiger geht es in der RLU-1 Breezy zu. Auch hier stammen die Pläne aus den sechziger Jahren und rund 1000 Exemplare wurden gebaut. In diesem Jahr ist beim www.airventure.org Treffen anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Erstfluges ein Breezytreffen geplant.
Mein persönliches Highlight war die erste öffentliche Präsentation der Baghdad Fury "249". Das Team der www.fastaero.be beendete kürzlich die vor einigen Jahren in Australien begonnene Restaurierung des mächtigen Jägers. Die Fury für den Irak gebauten Maschinen wurden ohne Fanghaken & Flügelfaltmechanismus ausgeliefert.
Ein großer Teil der Heute noch erhaltenen Maschinen stammt von den 60 1948  an den Irak gelieferten Exemplaren (FB.10 ISS für Iraqi Single Seater). 1979 sicherte sich ein amerikanischer Sammler die 24 erhaltenen Fury sowie den kompletten Ersatzteilbestand. Zum Glück wurde das in Antwerpen beheimatete Exemplar originalgetreu restauriert und nicht zum Reno-Racer verbaut.
Tony deBruijn stellte seine frisch restaurierte Rockwell Bronco 99+18 vor. Ebenso rollte eine der in Antwerpen bei FAST-Aero beheimateten North-American T-28 Trojan über den Platz zum Stampemuseum.
Zwei in Farben der belgischen Luftwaffe lackierten North-American T-6 rundeten das Bild ab. Auch wenn es beim Stampemeeting leider keine Flugdarbietungen gegeben hat, so war es doch eine schöne familiäre Veranstaltung, die positiv in Erinnerung bleibt.
 

 

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