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Nationaal Militair Museum Soesterberg 2023

- von Stefan Schmoll -

Vor rund einem Jahrzehnt fand in Holland die große Transformation statt das bisherige Luftwaffenmuseum http://www.airventure.de/tips_soesterberg.htm wurde mit dem in Delft beheimateten Armeemuseum zum Nationaal Militair Museum vereinigt. Auf dem 45 Hektar großen Museumsgelände auf dem ehemaligen Fliegerhorst wurde ein riesiges Gebäude mit Glasfassade gebaut, um eine moderne Präsentation der beiden Sammlungen zu gewährleisten. Die ausgestellten Luftfahrzeuge sind großes Kino - leider sind allerdings auch viele weitere im Lager verschwunden und nur noch zu besonderen Anlässen zugänglich.

Trotzdem ist das Museum für Luftfahrtinteressierte - auch mit Familie - eine Reise wert. Es befindet sich unweit der Touristenroute Richtung Amsterdam und den Seebädern. Das riesige Freigelände sowie das Restaurant sind übrigens ohne Eintritt benutzbar. Aktuelle Informationen finden Sie unter https://www.nmm.nl/de/

1913 wurde mit drei Farman HF.20 hier in Soesterberg die Keimzelle der niederländischen Luftwaffe gelegt. Gezeigt wird ein originalgetreuer Nachbau von https://www.atn-aircraft-division.nl aus Hoogeveen.
Nur fünf Jahre - aber ein Quantensprung - liegen zwischen der Farman HF.20 und der Fokker D.VII. Dieser legendäre Doppeldecker wurde in den Niederlanden bis Anfang der dreißiger Jahre geflogen. Zu sehen ist eines von sieben erhaltenen Originalen.
140 Exemplare wurden in den dreißiger Jahren von der Koolhoven FK.51 gebaut. Der Basistrainer wurde in den Niederlanden und Spanien - dort auch bewaffnet - eingesetzt. Ausgestellt ist ein Nachbau, da kein Original erhalten geblieben ist.
Kurz nach dem II.Weltkrieg erhielt die niederländische Luftwaffe 56 Tiger-Moth aus Beständen der RAF. Diese wurden bis Anfang der fünfziger Jahre als Trainer eingesetzt und noch ein weiteres Jahrzehnt als Schleppmaschine für Segelflugzeuge.

DAS Highlight aus deutscher Sicht ist zweifellos die Dornier Do 24. Das große Flugboot stand früher mal im Londoner RAF-Museum - damals noch in ihrer spanischen Lackierung. Die niederländische Luftwaffe hatte 34 Exemplare im Pazifischen Raum im Einsatz.

Auch von der Lockheed Electra Junior wurden 12 Exemplare im Pazifik eingesetzt. Sie schaut etwas wie die Beech 18 aus - ist jedoch ungleich seltener. Von ihr wurden bis 1940 130 Exemplare gebaut, wohingegen von der Beech bis 1970! Mehr als 9000 Stück vom Band liefen.
Sie wurde gefühlt in jedem Land der Erde eingesetzt, und natürlich fand die legendäre Douglas DC-3 / C-47 auch ihren Weg in die Niederlande. Die ausgestellte Maschine flog für die amerikanische, norwegische und dänische Luftwaffe, bevor sie Anfang der achtziger Jahre als Museumsflugzeug in die Niederlande kam.
Die North-American B-25 Mitchell M-464 wurde zuerst von der niederländischen Ost-Indien, danach von der indonesischen Luftwaffe genutzt. 1971 kam sie dann hier nach Soesterberg ins Museum.
Bedrückend ist das Szenario mit den deutschen V-Waffen. Es ist sogar eines der wenigen erhaltenen bemannten Fieseler 103 Reichenberg-Geräte ausgestellt. Zum Glück wurden (zumindest in Deutschland) die geplanten Selbstopferflüge gegen Ende des II.Weltkrieges keine Realität mehr.
Die ausgestellte North-American P-51 Mustang flog nicht bei der niederländischen Luftwaffe, sondern wurde von 1946 - 1966 von der technischen Universität Delft als Trainingsobjekt genutzt. Danach wurde sie restauriert und als Museumsflugzeug aufbereitet. 40 Mustangs waren nach dem Krieg in Holland bis zum Eintreffen der ersten Jets im Einsatz.
Parallel zu den amerikanischen Mustangs setzten die Niederländer nach dem II.Weltkrieg auch kurz 58 Exemplare der Supermarine Spitfire IX ein. Übrigens betreibt der https://kluhv.nl/ auch eine fliegende Spitfire!
Eine kleine Motorensammlung rundet die Luftfahrtabteilung des Militärmuseums ab. Es sind die üblichen gezeigten Triebwerke, die es so auch in vielen anderen Museen zu sehen gibt.
Ende der vierziger Jahre erhielt die niederländische Marine 47 Hawker Sea-Fury (25 davon wurden bei Fokker gebaut). Sie blieben rund ein Jahrzehnt im Dienst und wurden durch die Hawker Sea-Hawk ersetzt, welche sich ebenfalls in der Ausstellung befindet.
Bis 1968 waren 15 Sikorsky S-58 (UH-34) bei der königlichen Marine im Einsatz. Die ehemals großen Marineflieger https://nl.wikipedia.org/wiki/Marine_Luchtvaartdienst wurden wie in der Bundesrepublik auch mittlerweile stark eingeschrumpft und bestehen heute lediglich noch aus 20 NH-90 Hubschraubern.
Zwischen 1952 und 1956 wurde die Republic F-84 E&G Thunderjet genutzt. Sie war nach der britischen Gloster Meteor das zweite Jetflugzeug der Luftwaffe.
1955 wurde die modernere F-84 F Thunderstreak eingeführt. Diese blieben bis 1970 im Einsatz und wurden durch die Northrop F-5 Freedom Fighter ersetzt.
Bei unserem Besuch waren im Außengelände leider nur eine Mig 21 und diese North American F-86 zu sehen. Der Typ war der erste einer langen Reihe von Mustern, die von den US-Amerikanern in Soesterberg eingesetzt worden sind.
Von 1962 bis 1984 dauerte das Kapitel des legendären Starfighters bei der niederländischen Luftwaffe. Er wurde als Jagdflugzeug und Fotoaufklärer auf den Stützpunkten Leeuwarden, Twenthe und Volkel eingesetzt. Bei Fokker wurden seinerzeit 350 Exemplare in Lizenz gefertigt.
Irgendwie denkt man bei der Northrop F-5 immer an die schweizerischen und türkischen Kunstflugstaffeln. Aber auch in den Niederlanden wurde der Freedom Fighter lange Jahre eingesetzt, bis er nach und nach durch die F-16 ersetzt worden ist. Die letzten Exemplare wurden 1991 ausgemustert.
Für mich als "Kinder der Achtziger" ist und bleibt die General-Dynamics F-16 das Hauptjagdflugzeug der NATO. Kaum zu glauben, aber sie wird bald 50 Jahre im Dienst sein. Daher hat das Museum dem Typ jetzt auch eine neue Sonderausstellung gewidmet. Langsam aber sicher werden die F-16 zu Gunsten der F-35 ausgemustert.
In Valkenburg waren einige Exemplare der Breguet Atlantic eingesetzt, bis sie durch die Lockheed Orion ersetzt worden sind. Diese gingen später dann an die Bundesmarine. Übrigens ist die hier gezeigte Maschine eigentlich die ehemalige 61+20. Sie kam 2015 ins Museum
Die Fokker 27 wurde in den fünfziger Jahren als Ersatz für die Douglas DC-3 entwickelt und wurde in zahlreiche Länder exportiert. In Lelystad befindet sich übrigens noch ein flugfähiges Exemplar  https://vnce.nl/de-aankoop-van-de-f27-excalibur/
Die 32nd Fighter Squadron hatte in Soesterberg eine lange Geschichte. Nach den North-American F-86 Sabre waren hier bis 1959 die modernere F-100 Super Sabre im Einsatz.
Von 1978 bis zu seiner Auflösung 1994 waren hier die McDonnell Douglas F-15 stationiert. Dann endete das amerikanische Kapitel des Stützpunktes. Er wurde dann noch einige Jahre von der niederländischen Luftwaffe genutzt. Heute ist Soesterberg Freizeitpark, Museum sowie Startplatz für Segelflugzeuge.
Zwischen 1963 und 2015 wurden 77 Sud-Est Alouette III eingesetzt. Zwischen 1973 und 1995 gab es übrigens das "Grashoppers" Formationsflugteam aus vier schick lackierten Alouette III.
30 der bahnbrechenden MBB Bo-105 wurden 1975 - 2004 in den Niederlanden eingesetzt.
 

 

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